Dunja Hayali mit vier Polizisten auf der täglichen Streife
Bildauswahl:

Dunja Hayali mit vier Polizisten auf der täglichen Streife

Dunja Hayali (l.) trifft Lea (M.) und ihren Freund (r.) in ihrer Küche. Beide haben einen Messerangriff in Solingen überlebt. Im Gespräch erzählen sie von ihren Erfahrungen mit Angst und Trauma sowie dem schwierigen Weg zurück in den Alltag.

Nächtliche Polizeikontrolle am Bremer Hauptbahnhof: Dunja Hayali begleitet eine Streife der Polizei und spricht mit einem kontrollierten Mann über seine Situation. Ein Einblick in die Realität urbaner Sicherheitseinsätze.

Dunja Hayali ist mit der Quattrostreife, bestehend aus Polizei, Bundespolizei, Ordnungsamt und DB, unterwegs.

Der junge Syrer wurde bei einem Messerangriff schwer verletzt.

In Magdeburg trifft Dunja Hayali den Syrer Anas, der einen Messerangriff überlebt hat. Gemeinsam mit seinem Vater spricht er über die Tat, ihre Folgen - und das Ringen um Normalität.

Lea (r.) wurde beim Anschlag in Solingen verletzt.

Viele junge Frauen fühlen sich beim Ausgehen belästigt.
Themen
Details
Ist
Deutschland ein unsicheres Land geworden? Oder glauben viele Menschen das nur, weil sie, beeinflusst von den Medien, eine verzerrte Wahrnehmung haben?
Was zählt? Kriminalstatistik oder Bauchgefühl? Dunja Hayali begegnet Menschen, die für ihre Unsicherheit ganz konkrete Gründe haben. Und sie will wissen, ob nicht mehr für unsere Sicherheit getan werden könnte.
So wie Lea (25), die bei einem Stadtfest in Solingen vor rund einem Jahr lebensgefährlich verletzt worden ist. Ein mutmaßlicher Islamist hat ihr mit einem Messer in den Hals gestochen - einer von vielen Angriffen der vergangenen Jahre. Obwohl sie bei „südländisch aussehenden Menschen“ mittlerweile genauer hinsehe, sagt Lea, stellten für sie Geflüchtete kein Problem dar.
Doch so gelassen wie sie gehen nicht alle Menschen mit der Inneren (Un-)Sicherheit um. Umfragen zeigen, dass sich insbesondere die Generation 20+ mittlerweile ebenso unsicher fühlt an öffentlichen Plätzen, wie die Generation 60+. Warum ist das so? Die ZDF-Moderatorin trifft Menschen, die bestimmte Orte mittlerweile meiden. Und Polizisten, die rund um den berüchtigten Bremer Hauptbahnhof für Ordnung sorgen sollen. Aber die ernüchtert einräumen: „Wir sind immer einen Schritt hinterher.“
Unsicher fühlen sich immer mehr Menschen mit Einwanderungsgeschichte. In Magdeburg trifft Dunja Hayali einen jungen Syrer, der von einem deutschen Tatverdächtigen niedergestochen wurde. Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen verteilt Tausende „Taschenalarme“ an seine Mitglieder, weil sich die Zahl rassistischer Übergriffe im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat.
„Am Puls“ zeigt auch, dass einige Probleme durch politische
Entscheidungen verschärft werden. So zeigt die
Dokumentation, dass hinter den Kulissen der Innenministerkonferenz ein politisches Gerangel den KI-gestützten Datenaustausch der Sicherheitsbehörden verzögert. Kritiker warnen, dass Ermittler potenzielle Tatverdächtige so weiter zu spät erkennen werden.
Politiker fordern nach den vielen Anschlägen durch psychisch auffällige Geflüchtete, dass Warnsignale früher erkannt werden müssten. An der Universität Konstanz zeigt ein innovatives Therapieprojekt, wie das möglich wäre: effektiv und preiswert. Es ist der Bundesregierung seit 2018 bekannt, doch es tut sich nichts. Tatsächlich sind nach Experteneinschätzung rund 900.000 Geflüchtete therapiebedürftig, doch nur drei Prozent werden versorgt. Und Bund und Länder kürzen die Mittel für bessere psychosoziale Hilfen.
Durch die vielen Begegnungen mit Menschen, die ganz unterschiedliche Erfahrungen und Einstellungen haben, zeigt Dunja Hayali in ihrer Doku: Sicherheit ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern auch eine Frage des Gefühls. Es geht um Vertrauen, Sichtbarkeit und auch darum, unbequeme Wahrheiten auszuhalten.
Die Doku ist Teil der Reihe „Am Puls“, in der bildschirmbekannte ZDF-Presenter den Themen nachgehen, die Deutschland bewegen. Sie hören zu, tauchen in den Alltag der Zuschauerinnen und Zuschauer ein und beleuchten, welche Auswirkungen die Entscheidungen der Politik auf das Leben in allen Teilen der Gesellschaft haben. Und was dringend verbessert werden muss.
Mehr unter https://ampuls.zdf.de
Hinweis
Personen
Kamera: | Sebastian Wagner, Felix Korfmann, Jonny Müller-Goldenstedt |
von: | Sebastian Bellwinkel, Ahmet Senyurt, Dunja Hayali |