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Predappio ist eine kleine Stadt in der italienischen Provinz. Wäre Mussolini hier nicht geboren, wäre der Ort nicht weiter bekannt. Um diesem undankbaren Erbe entgegenzutreten, hat es sich der ehemalige
Bürgermeister Giorgio Frassineti zur Aufgabe gemacht, das erste
Faschismus-Dokumentationszentrum Italiens in dem zur Ruine verfallenen ehemaligen Hauptquartier Mussolinis, der Casa del Fascio, zu gründen. Doch viele sträuben sich dagegen. Die Doku geht der Frage nach: Warum ist es in Italien auch heute noch so schwer, den Faschismus im Museum aufzuarbeiten?
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Das verschlafene norditalienische Städtchen Predappio sticht eigentlich nicht sonderlich aus der Landkarte heraus. Doch als Geburtsort Mussolinis zieht die Stadt dreimal pro Jahr Tausende Faschismusnostalgiker an, die sich am Grab des ehemaligen Diktators versammeln.
Italien hat seine faschistische Vergangenheit nie wirklich aufgearbeitet und sie lediglich als „unbequeme“ Zeit abgetan - eine Haltung, die angesichts des weltweiten Erstarkens von Populismus und Nationalismus beschämend ist.
Der ehemalige Bürgermeister von Predappio, Giorgio Frassineti, möchte deshalb in dem zur Ruine verfallenen ehemaligen Hauptquartier Mussolinis, der Casa del Fascio, ein Museum und Dokumentationszentrum über den Faschismus gründen. Seine Idee stößt jedoch auf starke Kritik. Deshalb hat Frassineti den
Austausch mit europäischen Historikern und Experten der Zeitgeschichte gesucht, um seine Überzeugungen zu teilen und eine Antwort auf eine scheinbar einfache Frage zu finden: Warum ist es in Italien 100 Jahre nach der Machtergreifung Mussolinis so schwer, den Faschismus im Museum aufzuarbeiten?
Die Gründung eines solchen Museums wäre symbolisch gesehen ein Wendepunkt in der italienischen Geschichte. Doch die Vorgehensweise des Protagonisten, seine Überlegungen und die Diskussionen rund um dieses Projekt scheinen in Anbetracht der derzeitigen politischen Realität fast noch wichtiger als die bloße Eröffnung eines solchen Museums.
Die Dokumentation beleuchtet die problematische Vergangenheit Italiens und die derzeitigen politischen Widersprüche mit einer kleinen Prise Ironie und lädt gleichzeitig dazu ein, das kollektive Gedächtnis dieses Landes zu hinterfragen.
Hinweis
Synchronfassung
Personen