Luftaufnahme des Sektors 6 der Cañada Real vor den Toren Madrids: Derzeit leben mehr als 4.000 Menschen in diesem Slum - dem größten in Westeuropa - ohne Wasser- und Stromversorgung.
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Luftaufnahme des Sektors 6 der Cañada Real vor den Toren Madrids: Derzeit leben mehr als 4.000 Menschen in diesem Slum - dem größten in Westeuropa - ohne Wasser- und Stromversorgung.

Luftaufnahme des unbefestigten Bereichs von Sektor 6 der Cañada Real. Obwohl die meisten Bewohner dieses Gebiets einer Umsiedlung zugestimmt haben, gibt es immer noch 16 Familien, die sich weigern, ihre Häuser zu verlassen.

Luftaufnahme des Sektors 6 der Cañada Real vor den Toren Madrids: Derzeit leben mehr als 4.000 Menschen in diesem Slum ? dem größten in Westeuropa ? ohne Wasser- und Stromversorgung.
Übersicht
Die Cañada Real gilt als größter Slum West
europas. Direkt vor den Toren von Spaniens Hauptstadt Madrid leben hier mehrere Tausend Menschen ohne Strom und Heizung. Nun sollen sie weichen: Denn Madrid dehnt sich aus, wächst weiter und die
Bewohnerinnen und Bewohner des Slums sind im Weg.
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Vor den Toren von Spaniens Hauptstadt liegt der größte Slum Westeuropas. Said Baboua lebt seit mehr als 20 Jahren dort - in der Cañada Real Galiana. Es ist bereits der dritte Winter, in dem es in weiten Teilen des Viertels keinen Strom und keine Heizung gibt. Said muss Holzreste sammeln, um das Haus mit dem Ofen zu heizen. Dort lebt er mit seiner Frau Fatima und seinem kleinen Sohn Adil.
Das Leben in der Cañada Real hat sich vor allem in den letzten Jahren und Monaten dramatisch verändert. Denn Madrid ist gewachsen und in der Nähe sollen neue Stadtviertel entstehen. Der Slum muss weichen. Doch mit welchen Methoden? Die
Bewohnerinnen und Bewohner sprechen von Schikanen der Regionalregierung.
Neben dem abgestellten Strom schüttet die Baufirma nun Sand um einige Häuser der Nachbarn auf - so wie bei Said. Für die Bewohnerinnen und Bewohner erscheint das wie eine Strategie der Verwaltung, um sie zu vergraulen, damit sie schneller gehen. Said sagt: „Hier leben doch Menschen. Da kann so viel passieren. Der Regen verwandelt die Erde in Schlamm und der könnte die Häuser dem Erdboden gleichmachen. Und bis etwas Schlimmes passiert, werden sie nicht aufhören.“
Der Konflikt zwischen den Nachbarn und der Regionalregierung hat sich zugespitzt. Der Beauftragte der Regierung spricht von korrekten Umsiedlungsplänen, die vor Jahren verabschiedet wurden. Doch nicht alle haben Anspruch auf eine Sozialwohnung. Ein Konflikt um Verdrängung, Entscheidungsgewalt und menschliche Würde - mitten in Europa.
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