Die Sozialarbeiterinnen Charline Jakobi (re.) und Lisette Hake (li.) haben eine Meldung mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung erhalten.
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Die Sozialarbeiterinnen Charline Jakobi (re.) und Lisette Hake (li.) haben eine Meldung mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung erhalten.

Charline Jakobi (re.) besucht die 15-jährige Chloé (li.), eines der von ihr betreuten Kinder.

Die Anzahl der Inobhutnahmen durch Jugendämter steigt, auch in Essen.
Übersicht
In Deutschland werden immer mehr Kinder zu ihrem Schutz von den
Behörden aus ihren Familien genommen. 2022 waren es mehr als 66.000 Minderjährige, rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr, die in sogenannte Obhut kamen. Seit der Pandemie nehmen die Fälle akuter Kindeswohlgefährdung dramatisch zu. Eine große Herausforderung für die Mitarbeiter der oft überlasteten Jugendämter.
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Verwahrlosung, Gewalt oder sexuelle Übergriffe - jeden Tag gehen im Jugendamt Essen Meldungen mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen dann schnell handeln und den Fällen nachgehen. Was ist in den Familien los? Ist ein Kind in Gefahr? Das letzte Mittel der Behörde ist eine sogenannte Inobhutnahme: Dann wird das Kind sofort in eine Kurzzeitpflegefamilie oder in eine Notunterkunft gebracht. Ein tiefer Einschnitt für eine Familie und das betroffene Kind.
Sozialpädagogin Charline Jakobi betreut neben den akuten Fällen rund 30 Familien, die Schwierigkeiten haben. Bis sie und ihre Kollegen sich durchringen, ein Kind in Obhut zu nehmen, versuchen sie - wenn möglich - die gefährdeten Familien zunächst mit Überzeugungsarbeit und ambulanten Familienhilfen zu unterstützen. Erst wenn das nicht weiterhilft, wird das Kind aus der Familie genommen.
Doch den Jugendämtern wird häufig angelastet, Kinder übereilt und ohne ausreichenden Grund aus ihren Familien zu reißen. Diese letzte aller Maßnahmen schürt auch bei Sozialarbeiterin Jakobi immer wieder Zweifel: Ist der Schritt richtig? Könnten die Eltern besser unterstützt werden? Und kann das Jugendamt weitere Maßnahmen noch schultern?
Denn Jugendämter in ganz Deutschland arbeiten längst an der
Belastungsgrenze und darüber hinaus - zu wenig Fachpersonal, zu wenige Unterkünfte, zu viel
Bürokratie und zu wenig Zeit für präventive Maßnahmen in den Familien. Das treibt auch Jakobi um: „Ich kann es oft nicht aushalten, nicht allen gerecht zu werden.“
Hinweis
Top-Spielfilm am 22.07.
Spielfilm
Barney Ross ist der Kopf der Söldnertruppe „The Expendables“. Furchtlos, schlagkräftig und knallhart bringt das Team jeden noch so gefährlichen Auftrag zum Erfolg - wenn das Geld stimmt. Diesmal wendet sich der mysteriöse Mr. Church an die Männer: Sie sollen den tyrannischen Diktator General Garza stürzen. Er regiert einen Inselstaat in Südamerika und wird von einem mächtigen...
The Expendables