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Einige Hundert
Menschen haben sich nach ihrem Tod einfrieren lassen. Doch wie groß sind die Chancen, dass sie jemals wieder lebendig werden? Schon heute wird extreme Kälte genutzt, um etwa Eizellen und Spermien jahrelang sicher aufzubewahren, zum
Beispiel für einen späteren Kinderwunsch. In der Reproduktionsmedizin funktioniert das Einfrieren und Auftauen von Keimzellen nahezu problemlos, erklärt Jana Bender-Liebenthron von der Universitätsklinik Düsseldorf. Je tiefer die Temperatur, desto langsamer laufen in den Zellen die Stoffwechselprozesse ab. Unterhalb von etwa minus 130 Grad Celsius steht alles still und das Leben ist konserviert.
Doch das Einfrieren und Auftauen hat seine Tücken, und nicht jede Zelle übersteht die Kryokonservierung unbeschadet. Problematisch sind
Eiskristalle, die sich um den Gefrierpunkt in und außerhalb der Zelle bilden. „Die spitze Struktur der Eiskristalle kann die Zellwände einreißen“, sagt Prof. Birgit Glasmacher von der Universität Hannover und ergänzt: „Jede einzelne Zellart benötigt ihre spezielle optimale Kühlrate.“ Wie soll das Einfrieren beim Menschen gelingen, wenn doch der Körper aus zig unterschiedlichen Zelltypen besteht? Und wie kann ein aufgetauter Mensch nach Jahrzehnten in extremer Kälte wieder zum Leben erweckt werden? „Auch wenn noch vieles erforscht werden muss: Mir ist nichts bekannt, warum es nicht in der Zukunft klappen kann“, sagt der Kryonik-Unternehmer Emil Kendziorra.
Mit Waldfröschen und Bärtierchen gibt es zumindest in der Tierwelt einige Beispiele für das Überleben in extremer Kälte, weiß Sébastien Duperron, Mikrobiologe am Nationalen Naturkundemuseum in Paris. Können die Menschen von ihnen lernen?
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