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Kindheit auf dem Feld (Deutschland, 2022)

bis 20:15
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Schätzungen zufolge arbeiten etwa 500.000 Kinder mit ihren Eltern in der türkischen Landwirtschaft und ernten für einen Hungerlohn Rosenblätter, Tomaten oder Haselnüsse, weil die Armut sie dazu zwingt. Viele dieser Produkte landen in europäischen Supermärkten. Neue Lieferkettengesetze sollen diese Zustände beenden - doch die Lage der Kinder bleibt dramatisch.

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    Den ganzen Sommer über schneidet die zehnjährige Amar Tomaten in der glühenden Sommerhitze - von morgens um 5 Uhr bis zum Sonnenuntergang. Als Kinderarbeiterin zieht sie mit ihrer Familie in der Erntezeit durch die Türkei von Feld zu Feld. Wenn die Kinder nicht mithelfen, können die Familien nicht überleben. Monatelang hausen sie in einfachen Zelten und gehen nur unregelmäßig zur Schule. Viele von ihnen sind wie Amar syrische Flüchtlinge und zählen zu den Ärmsten der Gesellschaft. Viele der in der Türkei geernteten Produkte landen in europäischen Läden - etwa als getrocknete Tomaten an der deutschen Antipasti-Theke oder als teures Rosenöl in französischen Luxusparfums. Mit neuen Lieferkettengesetzen will Europa die Kinderarbeit bekämpfen. Europäische Firmen sollen so auch für Menschenrechtsverletzungen bei ihren Zulieferern im Ausland zur Verantwortung gezogen werden. Das führt in der Türkei in diesem Jahr zum ersten Mal zu strengeren Kontrollen auf den Feldern. Aber reicht das? Mit seiner Kooperative „Development Workshop“ leistet Ertan Karabiyik seit mehr als 20 Jahren Widerstand gegen Kinderarbeit in der Türkei. Er begrüßt die neuen Gesetze und hofft, dass internationale Firmen und der Staat nun endlich handeln. Doch bei seinen Recherchen auf den Feldern zeigt sich: vieles ist nur Augenwischerei. Für Kinder wie Amar hat sich aufgrund der türkischen Wirtschaftskrise die Lage sogar noch verschärft. (Die Texte datieren von 2022, dem Produktionsjahr des Programms.)

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