Paläste der Nacht

bis 06:05
Dokumentation
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • HDTV
  • 20250622054000
VPS 05:40

Themen

    Details

    Das Londoner „Windmill Theatre“ hat eine bewegte Geschichte: 1930 wurde das Theater, das zuvor ein Kino war, von Laura Henderson, einer exzentrischen Witwe der Oberschicht, gekauft. Unter der Leitung von Henderson und ihrem Manager Vivian Van Damm avancierte das „Windmill“ zum Varietétheater - nach Vorbildern wie dem „Pariser Moulin Rouge“. Im „Windmill Theatre“ wurde erstmals in England Nacktheit auf die Bühne gebracht. Ähnlich wie antike Statuen im Museum, durften unbekleidete Körper nur gezeigt werden, wenn sie sich nicht bewegten. Die „Nude Tableaus“ der „Windmill Girls“ waren Skandal und Attraktion zugleich - und das Theater wurde in ganz Großbritannien bekannt. Als deutsche Bomber London angriffen und alle anderen Theater schließen mussten, ging dort die Show mit Tanz, Gesang und Akrobatik weiter. „We never closed“ wurde später zum stolzen Slogan und Symbol für britischen Widerstandsgeist. Die Nachkriegsjahre werden zur goldenen Zeit des Theaters. Vor allem die „Windmill Girls“ waren die umschwärmten Stars: „Wir waren unglaublich respektiert“, erinnert sich die ehemalige Tänzerin Jill Millard Shapiro. Die Acts vor und nach den „Windmill Girls“ hatten es schwerer. „Wer es schaffte, das Publikum zu unterhalten, der hatte das Zeug zum Star“, erklärt Mike Hutton, Autor eines Buchs über das „Windmill“. Auch der spätere Weltstar Peter Sellers feierte dort seine ersten Erfolge. Doch in den späten 1950er-Jahren begann der Niedergang. Neue Clubs boten freizügigere Shows, bald galt das „Windmill“ als „old fashioned“. Im Oktober 1964 fiel der letzte Bühnenvorhang. „Es war das Ende einer Ära“, meint Autor Hutton. Zahlreiche Versuche, den Club neu zu beleben, scheiterten.

    Hinweis

    Personen

    von:Anne Kauth


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