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Als Leinwandmafioso wurde er weltberühmt und auch als Comedystar feierte er Erfolge. Robert De Niro gilt als einer der besten Schauspieler seiner Generation, doch als Person bleibt er ein Rätsel: Er spielte Mafiabosse, Kleinkriminelle, traumatisierte Soldaten, eifersüchtige und cholerische Männer, bei denen lange unterdrückten Emotionen irgendwann auf brutalste Weise hervorbrechen. Als guter Schüler des im New Yorker Actors Studio erlernten Method Acting legt er immer ein Stück von sich selbst in seine Rollen. Von „Taxi Driver“ bis „The Irishman“ - das auf Ausschnitten aus seinen Spielfilmen, Archivmaterial und Interviews mit ihm, Kollegen und Regisseuren beruhende Porträt offenbart die Sensibilität des Menschen und Künstlers Robert De Niro, auch jenseits aller Worte.
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Robert De Niro hat gemeinsam mit Martin Scorsese, mit dem er zahlreiche Filme gedreht hat, Filmgeschichte geschrieben. Als Schauspieler lässt er Gefühlen freien Lauf, privat scheute er lange das Rampenlicht. Welcher Mensch versteckt sich hinter der Maske seiner
Figuren? Die meisten Rollen, die er seit Anfang seiner
Karriere in den 1970er
Jahren spielte, haben reale Vorbilder und spiegeln die dunklen Seiten Amerikas wider. Nach seiner Nebenrolle als kleiner Gauner in Scorseses Milieustudie „Hexenkessel“ (1973) über das harte Leben in den Straßen von New York gelang ihm 1974 der Durchbruch in der Rolle des jungen Gangsterbosses Don Vito Corleone in Francis Ford Coppolas Mafiafilm „Der Pate - Teil II“.Danach spielte er in Scorseses „Taxi Driver“ einen vereinsamten Taxifahrer, dessen angestaute Aggressionen aus der Zeit des Vietnamkriegs in Mordimpulsen münden. In Michael Ciminos Antikriegsfilm „Die durch die Hölle gehen“ (1978) stellte er erneut einen Soldaten dar, der in den Vietnamkrieg geschickt wird und traumatisiert zurückkehrt.Mit „Es war einmal in Amerika“ (1984), „The Intouchables - Die Unbestechlichen“ (1987), „GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia“ (1990), „Casino“ und „Heat“ (beide von 1995) wurde er schließlich zum Leinwandverbrecher par excellence.Ende der 90er Jahre brach De Niro mit diesem Image und gab seiner Karriere eine völlig neue Wendung: Er wechselte ins Komödienfach. Davon zeugen Filme wie Quentin Tarantinos „Jackie Brown“ sowie „Reine Nervensache“. In der Erfolgskomödie, die 2002 eine Fortsetzung bekam, mimte er mit trockenem Humor einen für die Psychiatercouch reifen Mafiaboss. In „Meine Braut, ihr Vater und ich“ und den zwei Hit-Sequels war er der grandios gespielte Schwiegervater in spe, der es dem Heiratswilligen mehr als schwer macht.50 Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Film, im Mai 2023, präsentieren De Niro und Scorsese auf den Filmfestspielen in Cannes ihre zehnte gemeinsame Produktion „Killers of the Flower Moon“. Der Historienkrimi erzählt vom indigenen Volk der Osage, die im Oklahoma der 20er Jahre nach dem Fund von Öl auf ihrem Land Opfer einer Mordserie wurden.De Niro gilt bis heute als einer der größten Schauspieler Hollywoods - ein Experte für Außenseiter, gebrochene Charaktere und Menschen am Rande der Gesellschaft. In diesen Figuren aufzugehen ist seine besondere Kunst.
Hinweis
Synchronfassung
Personen
Regie: | Jean-Baptiste Péretié |
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