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Der Regenwald des Chiribiquete Nationalparks im Südosten
Kolumbiens birgt einen archäologischen Schatz: Hunderte Quadratmeter Felskunst, die jahrhundertelang unentdeckt blieben und erst seit kurzem erforscht werden. Endlich ist die Zeit gekommen, um aus diesem in die Felsen gemalten oder geritzten Vermächtnis neue Erkenntnisse über die einst hier lebenden indigenen Völker Amazoniens zu entlocken.
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Seit dem Friedensabkommen von 2016 und dem Rückzug der FARC aus dem
Amazonas-Regenwald erschließen kolumbianische Forscher nach und nach ein Gebiet, das jahrzehntelang unter der Kontrolle der Guerillagruppe stand. Der Nationalpark Chiribiquete im Südosten Kolumbiens birgt einen der unzugänglichsten archäologischen Schätze des amerikanischen Kontinents.
Inmitten des Regenwaldes erheben sich monumentale Tafelberge mit steilen Felswänden. An den kaum zugänglichen Wänden dieser heiligen „Tepuis“ sind Tausende von Felszeichnungen mit roter Farbe angebracht. Sie sind teilweise über 90 Meter lang und zeigen eine faszinierende Vielfalt an Motiven: Jaguare, Schildkröten und heute ausgestorbene Tiere, aber auch menschliche Figuren, Pflanzen und geometrische Symbole.
Obwohl sich die Fresken unter freiem Himmel befinden, sind sie außergewöhnlich gut erhalten. Doch wann entstanden die Zeichnungen und wie wurden sie aufgetragen? Die Wissenschaftler achten auf jedes noch so kleine Detail, das ihnen helfen könnte, dieses unglaubliche Kulturerbe zu datieren, das offensichtlich über viele Generationen gepflegt und erweitert wurde. Ihre Forschungen führen sie entlang des Rio Caquetá, wo sie faszinierende Felsmalereien aus prähistorischer Zeit entdecken und auf indigene Amazonasvölker treffen, deren Legenden in Verbindung mit der Felskunst die letzten Zeugnisse uralter Weltbilder sind.
Dieses außergewöhnliche wissenschaftliche
Abenteuer soll die Geschichte der menschlichen Besiedlung des Amazonas-Regenwaldes nachzeichnen und Stereotypen über den „wilden“ Urwald ohne Kultur und Zivilisation widerlegen. Die Felszeichnungen im Nationalpark von Chiribiquete bereichern das kollektive Gedächtnis Kolumbiens um ein wichtiges Kapitel.
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