Nach 13 Jahren ist es endlich wieder da: das Internationale Deutsche Turnfest gastiert in Leipzig. Integriert ist die Turn-Europameisterschaft. An die Geräte und auf die Spielfläche! Vom 28. Mai bis zum 1. Juni - Muskelspannung pur!80.000
Athleten und Athletinnen treffen sich in Leipzig und schlagen diese einmalige Brücke zwischen Spitzen- und
Breitensport. Die Doku „Leipzig turnt!“ stellt Menschen vor, die mit viel Leidenschaft und Schweiß für das größte Breitensport-
Event der Welt trainieren und begleitet sie bei den Vorbereitungen.Der Countdown in Leipzig läuft. Kati Brenner ist die Turnfestchefin und managt das große Sportereignis: 23 Sportarten, zig Wettkampfhallen, unzählige Schlafstätten, hunderte Volunteers, das neue Nachhaltigkeitskonzept - fünf Tage volles Programm. Das deutsche Turnfest ist eine Institution, die neben Freizeitspaß immer schon auch politisch war. 1863 fand es erstmals in Leipzig statt.Der Leiter des Sportmuseums Leipzig, Aiko Wulff, ordnet das Mega-Event historisch ein: „Es war die Turnbewegung selbst, von der stets ein politisches Ansinnen ausging, was später zusehends durch die Machthabenden benutzt wurde.“ Die Nationalsozialisten vereinnahmten den Turnsport für sich und platzierten klare Propaganda. Für die DDR waren die Turnfeste das wichtigste internationale Aushängeschild, ein Zeichen sozialistischer Stärke.2025 hat das Turnfest trotz seines traditionellen Ablaufes auch einen gesellschaftlich neuen Auftrag: die Inklusion, im Sinne des Unified Sports, ist erstmals Teil des internationalen Turnfestes. Weltoffenheit und Vielfalt steht deutlich auf den Fahnen.Bis heute sind die riesigen Gruppenbilder ein optischer Höhepunkt der Stadiongala. 1.000 Athletinnen und Athleten turnen im Akrobatikbild exakt synchron Drehungen und Hebefiguren. Das Thema in diesem Jahr: die friedliche Revolution.Die Vorbereitungen für das Turnfest laufen - deutschlandweit und darüber hinaus. Sport verbindet! Und Gastgeber Leipzig macht sich startklar für eine Woche Sportfreude, Kultur und ein großes gemeinsames Miteinander.Unsere Turnerinnen und Turner:Die Schwestern Mila und Sophie, vom Akrobatik Club Taucha e.V., haben sich freiwillig für das Akrobatikbild gemeldet. Eigentlich turnen sie in der Spitzenklasse, aber dieses Stadion-Feeling wollen sie sich nicht entgehen lassen, zumal schon ihre Oma 1977 dabei war.Auch der Dachdeckermeister Andreas Winkler, 49, erhöht sein Trainingspensum. Er will unbedingt die Qualifikation schaffen, um bei den deutschen Seniorenmeisterschaften antreten zu dürfen. Vom Job fährt er jetzt fast jeden Tag direkt in die Trainingshalle des Allgemeinen Turnverein 1848 e.V. in Hainichen. Es geht um alles.Annabelle Tschech-Löffler, 14, kam mit Trisomie 21 auf die Welt. Die Turnerin aus Borna und ihre Eltern setzen sich aktiv für Inklusion im Sport ein. Jeden Tag trainiert sie für ihre Bodenkür, nicht nur in der Halle: Treppensteigen, Trampolin springen, Balanceübungen im Kinderzimmer, Annabelle ist ständig in Bewegung und kann es kaum erwarten.„Diese Wettkampferfahrung beim Turnfest ist Gold wert“, erzählt die Grand-Dame des Turnens Johanna Quaas aus Halle, mit heute 99 Jahren! Sie war viele Jahre Ausbilderin und Trainerin und treibt immer noch Sport! Hannchen, wie sie alle liebevoll nennen, hat schon viele Turnfeste erlebt. Sie besucht die Jugend in der Trainingshalle und gibt ihnen Tipps in puncto Körperhaltung.Da spitzt der 17-jährige Joshua Tandel die Ohren. Er ist gehört zum Nachwuchskader im Leistungssportverein in Halle, stark in Boden und am Reck. Sein Ziel: Olympiakader für Deutschland. Jetzt muss er jedoch erst einmal fit für die Jugend-Turnmeisterschaft in Leipzig sein. Ein Meilenstein seiner Karriere. Wie schafft er das? Wegen eines gebrochenen Fingers hat er noch ein bisschen Trainingsrückstand.