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Kein Kirchenmann prägte die deutsche Kirche des Frühmittelalters so wie Bonifatius. Der englische Mönch steigt zum Bischof von Mainz auf, genießt das Vertrauen des Papstes, reformiert die Kirche des Frankenreiches und bekehrt im 8. Jahrhundert zahllose Heiden. Doch seine Mission endet blutig. 754 wird er bei dem Versuch erschlagen, die Friesen vom Christentum zu überzeugen.
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Bonifatius ist immer noch ein Star unter den Missionaren. Bis heute wird er als Apostel der Deutschen verehrt. Dabei ist Bonifatius‘ Geschichte keine deutsche, sondern eine europäische. Als Wynfreth wird um er 673 im Südwesten Englands geboren. Nach einer glanzvollen
Klosterkarriere verlässt der Mönch in der Mitte des Lebens sein Heimatland und pilgert nach Rom. Jahrelang zieht er durch Hessen, Bayern, Thüringen und andere Teile des Frankenreiches. Er gründet Klöster, wird Bischof von Mainz und später auch von Utrecht und im hohen Alter in Friesland ermordet.Bei seiner Mission setzt er auf symbolische Akte: etwa die Fällung der Donar-Eiche, einen dem germanischen
Gott Donar geweihten Baum. Dass sich der heidnische Gott nicht auf der Stelle für eine solche Freveltat rächt, beeindruckt die Einheimischen tief. Die Überlegenheit des christlichen Gottes hat Bonifatius damit jedem eindrucksvoll vor Augen geführt.Zahlreiche Jünger versammelt der leidenschaftliche Prediger um sich - darunter auch Frauen. Besonders eng ist er der Nonne Lioba verbunden. Seine später heiliggesprochene Verwandte ernennt er zur Äbtissin und macht sie zu seiner Gefährtin. Mit seinen
Anhängern gründet Bonifatius neue Bistümer und reorganisiert bestehende. Doch seine wahre Leidenschaft bleibt die Mission der Heiden. Obwohl er prestigeträchtige Ämter und Bischofshüte sammelt, zieht es ihn immer wieder hinaus. Hochbetagt versucht er um 754, auch die Friesen vom Evangelium zu überzeugen. Die Antwort ist blutig: Er wird brutal erschlagen. Als Märtyrer sollte er in die Kirchengeschichte eingehen.
Hinweis
Online verfügbar von 02/06/2025 bis 14/08/2025
Personen
Regie: | Ute Bönnen, Gerald Endres |
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