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Brücken am Limit?

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Reportage
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Übersicht

Ein keiner Riss, der alles verändern kann. Das reichte, um an der A 100 zeitgleich zwei Brücken abzureißen. Doch Verkehrsplaner warnen: Etliche Brücken in der Region haben Mängel und müssen komplett saniert und erneuert werden.

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    Ein keiner Riss, der alles verändern kann - das reichte den Brückenexperten nach Auskunft der Autobahn GmbH, um die Reißleine zu ziehen und den meistbefahrenen Autobahnabschnitt Deutschlands vermutlich für Jahre zu sperren. Auf der A100 werden zeitgleich zwei große Brücken abgerissen - für Bauleute, wie Projektleiter Felix Mühe, ein Megaprojekt mit ungewöhnlich hohem Zeitdruck, für den Verkehr und die Menschen in der Stadt eine riesige Geduldsprobe. Doch das Problem beschränkt sich nicht nur auf die Autobahnen. „Wir haben in Berlin etliche Brücken, die viel schneller das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, als ursprünglich geplant“, erzählt Daniel Schramm von der Senatsverwaltung für Mobilität und Verkehr, während er durch die marode Mühlendammbrücke klettert. Nicht nur der zunehmende Schwerlastverkehr, auch baulich verursachte Mängel, besonders an Spannbetonbrücken aus den 60er Jahren, machen Verkehrsplanern große Sorgen. 61 Berliner Brücken erhielten nur die Note 3 oder schlechter. Das bedeutet, sie müssen komplett saniert und erneuert werden. Bauingenieure sind seit dem plötzlichen Einsturz der Dresdner Carolabrücke im vergangenen Herbst alarmiert, die Nervosität in der Branche ist groß, erzählt Brückengutachter Klaus-Dieter Abraham: „Das Ereignis hat uns völlig überrascht. Der Einsturz in Dresden zeigt, wie schwierig es mitunter ist, die Tragfähigkeit alter Spannbetonbrücken verlässlich zu bestimmen. Wir nehmen mittlerweile sogar Risse unterhalb von 0,2 mm Breite sehr ernst. Das war früher nicht so.“ Abraham und sein Kollege untersuchen eine Potsdamer Havelbrücke, über die täglich 40000 Fahrzeuge rollen, auf kleinste Risse und Veränderungen. Das Ergebnis: niederschmetternd. Note: 3,6. Auch hier hilft nur Abriss und Neubau. Bis dahin soll ein automatisches Schallerfassungssystem vor nahenden Havarien warnen. Der Film begleitet die Abrissarbeiten an der A100 und Brückenprüfungen an mehreren Orten in Berlin und Potsdam, taucht ein in die Welt von Brückenbauern und -ingenieuren und geht der Frage nach: wie marode sind unsere Brücken? Und wer soll die daraus entstehende Mammutaufgabe in Zukunft stemmen, wenn es gar nicht mehr genügend Fachleute gibt?

    Hinweis

    Personen

    von:Felix Krüger


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