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Ein intimer Blick in das Leben der Ikone
Karl Lagerfeld. Schon zu Lebzeiten war er Teil der Popkultur und Modegeschichte. Doch wer war der Mann hinter der Maske?
Karl Lagerfeld hat die Markenbildung seiner selbst auf die Spitze getrieben und Privates hinter einer Karikatur verborgen. Filmemacher Gero von Boehm wirft einen Blick hinter die designte Oberfläche aus Slimani-Anzügen, Lederhandschuhen und schwarzer Sonnenbrille.
Zu Lebzeiten hatte Karl Lagerfeld die Medien fest im Griff, Privates drang kaum nach außen, doch hinter der Fassade gab es auch Schattenseiten. Sein Geburts
jahr 1933 hing wie eine dunkle Wolke über ihm. Geboren im Jahr, als Hitler an die Macht kam, die Eltern beide Mitglieder in der NSDAP. Seine einzige große Liebe, der Dandy Jacques de Bascher, stirbt 1989 an
Aids. Karl Lagerfeld flüchtet sich ins Essen. Die Uniform mit schwarzer Sonnenbrille und Fächer entsteht. Um die Jahrtausendwende erfindet er sich neu, er verliert fast 43 Kilo. Sein Look wird sich 18 Jahre lang bis zu seinem Tod nicht mehr verändern. Mit den eng geschnittenen Slimani-Anzügen, der Sonnenbrille, dem weißen Haar, den fingerlosen Handschuhen macht sich Lagerfeld zum Maskottchen seiner eigenen Marke. Er wird endgültig zum Weltstar.
Karl Lagerfelds Vertraute berichten vom Seelenleben eines Künstlers, der zeitlebens im Rampenlicht stand, aber fast niemanden in sein Innerstes blicken ließ. Sébastian Jondeau, sein engster Vertrauter in den letzten Lebensjahren, gewährt Einblick in die Stunden vor Karl Lagerfelds Tod. Claudia Schiffer erinnert sich an ihre beruflichen Anfänge und wie Karl Lagerfeld ihr zu Weltruhm verhalf. Schauspieler Daniel Brühl erzählt, wie er sich dem verschlossenen Modezaren annäherte, um ihn in einer Serie verkörpern zu können. Stars der Modewelt wie Anna Wintour, Chefin der amerikanischen „Vogue“, bekunden ihre Bewunderung für Karl Lagerfeld, den Mann hinter der Maske, der zwei Tage vor seiner letzten Modenschau, am 19. Februar 2019, starb. Seine Asche wurde von Sébastian Jondeau auf Lagerfelds Wunsch an einem unbekannten Ort in seiner Wahlheimat Frankreich verstreut. Kein Grabstein, kein Gedenkort.
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