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70
Jahre nach ihrer Ausrottung wurden im Jahr 1995 wieder Wölfe im Yellowstone-Nationalpark angesiedelt, auch um das aus dem Gleichgewicht geratene Ökosystem wiederherzustellen. Der Einfluss der Wölfe erstreckt sich über die gesamte Nahrungskette bis hin zu den kleinsten Insekten. Die Vegetation, selbst die Landschaft verändert sich.
Die Aktion erwies sich als eine einmalige Erfolgsgeschichte mit vielen Überraschungen, aber auch mit unerwarteten Rückschlägen.
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Seit Jahrhunderten jagen und töten Menschen Wölfe. Sie gelten als gnadenlose Killer, und in vielen Teilen der Welt wurden sie ausgerottet. Yellowstone, der erste Nationalpark der Welt, war keine
Ausnahme. Menschen schufen sich dort das idealisierte Bild eines Naturparadieses. Für Wölfe war darin kein Platz, und 1926 wurden die letzten Wölfe getötet. Statt die perfekte Wildnis zu schaffen, löste der Mensch in Yellowstone eine Kettenreaktion mit ungeahnten Folgen aus, die das gesamte Ökosystem des Nationalparks aus dem Gleichgewicht brachte. Ohne Wölfe vermehrte sich die Population der Wapiti-Rothirsche explosionsartig. Der Nationalpark versuchte, den Anstieg des Bestands durch gezielte Jagd in den 1960er Jahren zu dezimieren. Der Erfolg war nur von kurzer Dauer. Ohne Wölfe als natürlichen Feind vermehrten sich die Wapitis erneut sehr schnell. Die Öffentlichkeit wandte sich ebenfalls gegen die Tötung der Wapitis. 70 Jahre nachdem die letzten Wölfe durch den Yellowstone-Nationalpark streiften, wurden dort ab 1995 wieder Wölfe angesiedelt. Ein weltweit einmaliges Experiment, das damals wie heute viele
Befürworter, aber auch entschiedene Gegner hatte. Für Yellowstone entpuppte sich die Wiederansiedlung der Wölfe als Segen. Denn die Tiere taten, was von ihnen erwartet wurde. Das Ökosystem veränderte sich grundlegend - mit überraschenden Folgen für Tier- und Pflanzenwelt.
Hinweis
Synchronfassung
Personen
Regie: | Jürgen Hansen, Simone Stripp |
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