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Die Robinsons
Im Oktober 1939 haben Ernest und
Colette ihren ersten Schultag in der neuen Schule. Dort treffen sie erneut auf die unsympathischen Morteaus, die nicht nur ihnen, sondern auch dem aus dem Elsass kommenden Fernand das Leben schwermachen. Die Elsässer werden von einigen Bewohnern wegen ihrer früheren Zugehörigkeit zu Deutschland als Deutsche gesehen.
Auch Ernests Entdeckung, dass die Großväter der Kontrahenten einst die besten Freunde waren, hält den gemeinen Marcelin nicht davon ab, bei jeder Gelegenheit mit Fernand oder Ernest eine Prügelei anzufangen. Doch Ernest hat am ersten Schultag auch ein schönes
Erlebnis. Er lernt Jean kennen, den Sohn des Bürgermeisters, der Robinson Crusoe liebt wie er und ihm auch sonst sehr ähnlich zu sein scheint. Jean erzählt Ernest, dass er sich in Acht nehmen muss vor dem Waldmädchen Muguette. Die Außenseiterin ist als „Hexe“ verschrien. Doch Ernest hatte sie mutig geholfen. Als Muguette nun den Freunden einen geheimen Ort für eine neue Hütte zeigt, nimmt Jean seine Bemerkung zurück. An diesem versteckten Ort gründen die Kinder eine Bande, die Robinsons, zu der neben Jean, Ernest und Muguette auch Fernand und Colette gehören. Der Krieg hatte bisher kaum Auswirkungen auf das alltägliche Leben, doch er rückt näher. Bomber tauchen am Himmel auf. In der Ferne brennt die Stadt Dieppe.
Hinweis
Sommer 1939: Die Geschwister Ernest (10) und Colette (6) besuchen ihre Großeltern in der Normandie. Eine seltene Gelegenheit für die kleinen Städter, das Landleben kennenzulernen. Doch schon nach wenigen Tagen trüben beunruhigende Meldungen die Ferientage der Kinder. Der Krieg bricht aus und der Vater wird eingezogen. Die Mutter ist krank und so können die Kinder vorerst nicht nach Paris zurückkehren. Sie sind in großer Sorge, doch bietet ihnen die ländliche Gegend um Grangeville ein völlig neues und aufregendes Leben. Colette schließt rasch Freundschaft mit einem kleinen Schweinchen, und beschützt es fortan in den Wirren der
Ereignisse. Ernest, der von den Jungen vom Nachbarhof geärgert wird, streunt oft im Wald umher. Er freundet sich dort zaghaft mit einem rätselhaften Mädchen an, das offenbar nicht zur Dorfgemeinschaft gehört. Als die Kinder in die Schule von Grangeville gehen, findet er einen neuen Freund - Jean, den Sohn des Bürgermeisters.
Mit Fortschreiten des Krieges spiegeln sich soziale und existentielle Folgen des Krieges immer deutlicher im Alltag der Kinder. Durch die Abwesenheit der Erwachsenen sind sie häufig sich selbst überlassen und erleben eine bislang unbekannte Freiheit. Durch ihren Blick werden die Besetzung des Dorfes durch deutsche Soldaten, die Rationierung von Essen, das Auseinanderreißen der Familien und die Judenverfolgung erzählt. Doch immer steht auch ihr Kindsein im Vordergrund. Das unverstellte Gespür für Gerechtigkeit lässt ihren Mut wachsen und bringt die Geschwister im Lauf der alltäglichen Ereignisse dazu, sich der Résistance anzuschließen und sogar den Alliierten bei der Landung zu helfen.
Info: Die renommierte französische Animationsfirma Les Armateurs (u.a. Oscarnominierung und César für den Spielfilm „Ernest und Célestine“) hat die auf historischen Zeugnissen beruhende Geschichte sehr aufwändig und liebevoll in 2D animiert. Als erste Animationsserie in Frankreich greift „Die langen großen Ferien“ das Thema des Zweiten Weltkriegs auf, um Brücken zu schlagen zwischen dem Leben heutiger Kinder und dem ihrer Urgroßeltern. KiKA zeigt die Serie anlässlich des 70. Jahrestags des Kriegsendes.
Im Rahmen der Produktion von „Die langen großen Ferien“ entstanden zudem zehn animierte Kurzfilme, die online zur Verfügung stehen. Darin erzählen Zeitzeugen, welche Erfahrungen sie als Kinder im zweiten Weltkrieg gemacht haben. Diese biographischen Erlebnisse wurden auch in der Handlung der Serie verarbeitet. Die Kurzberichte wurden von Filmstudenten animiert und mit einer individuellen und sensiblen Bildsprache gestaltet. Trotz der historischen Anbindung an den Zweiten Weltkrieg haben die Geschichten einen universellen Anspruch, denn die Bedürfnisse, Ängste und Wünsche von Kindern in derzeitigen Kriegsgebieten sind nicht anders als jene damals.
Buch: Delphine Maury, Olivier Vinuesa, Alain Serluppus, Timothée de Fombelle, Nach einer Idee von Delphine Maury und Olivier Vinuesa[Bild: 16:9]
Personen
Regie: | Paul Leluc |
Drehbuch: | Delphine Maury, Olivier Vinuesa, Alain Serluppus, Timothée de Fombelle |
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