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In einer Pariser Wohnung voller Bücher und
Erinnerungen lebt ein älteres Ehepaar: Er, ein Filmtheoretiker, arbeitet an einem
Buch über die Verbindung zwischen Träumen und Kino. Sie, eine pensionierte Psychiaterin, leidet an Alzheimer. Während ihre Demenz fortschreitet und seine Gesundheit nachlässt, driften sie immer weiter auseinander.
Ihr Sohn Stéphane versucht verzweifelt, seine Eltern zu unterstützen, kämpft aber selbst mit Problemen.
Gaspar Noés eindringliches Drama über Alter, Liebe und Verlust besticht durch seine besondere Erzählweise mit Splitscreen-Technik. So sieht man sie gleichzeitig agieren: Dario Argento als „Er“ und Françoise Lebrun als „Sie“.
Themen
Details
In einer Pariser Wohnung, die von vergilbten Büchern und vergessenen Fotos überquillt, lebt ein alterndes Ehepaar: Er, ein renommierter Filmtheoretiker, arbeitet an einem Buch über die Verbindung zwischen Träumen und Kino. Sie, eine pensionierte Psychiaterin, leidet zunehmend an Alzheimer. Ihre Welt beginnt zu zerfallen, was der Film durch einen geteilten Bildschirm verdeutlicht, der die beiden Protagonisten voneinander trennt.
Während der Mann versucht, sein Buch zu vollenden und gleichzeitig die Krankheit seiner Frau zu bewältigen, verliert diese immer mehr den Bezug zur Realität. Ihr Sohn Stéphane, der eine Drogensucht überwunden hat und mit seinem Kind zusammenlebt, versucht vergeblich, seine Eltern zu unterstützen. Er drängt sie dazu, in eine betreute Wohneinrichtung zu ziehen. Doch der Vater weigert sich, die Wohnung mit all den Büchern und Erinnerungen aufzugeben. Die Situation wird zunehmend belastender für alle Beteiligten, während die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Erinnerung immer mehr verwischen.
Regisseur Gaspar Noé zeichnet ein schonungsloses Bild vom Alter, ohne dabei in Sentimentalität zu verfallen. Die Splitscreen-Technik unterstreicht die zunehmende Isolation der Charaktere und ihre unterschiedlichen Realitäten. Mit Dario Argento und Françoise Lebrun in den Hauptrollen gelingt es Noé, eine zutiefst menschliche Geschichte zu erzählen, die trotz ihrer Härte von Momenten der Zärtlichkeit und von Humor durchzogen ist. „Vortex“ ist ein eindringliches Meisterwerk über die Vergänglichkeit des Lebens und die Kraft der Liebe, das lange nachwirkt.
Hinweis
„Vortex“ markiert eine Abkehr von Gaspar Noés früheren, oft kontroversen Werken. Der 2021 erschienene Film wurde bei den Filmfestspielen von
Cannes in der Sektion Cannes Première uraufgeführt und erhielt großes Kritikerlob für seine einfühlsame Darstellung des Alterns. Noé verarbeitet in dem Film Erfahrungen mit der Demenz seiner eigenen Mutter und einer Hirnblutung, an der er 2020 fast gestorben wäre. Die Besetzung mit dem italienischen Horrorfilm-Regisseur Dario Argento in seiner ersten Hauptrolle und der französischen Schauspiel-Ikone Françoise Lebrun verleiht dem Film zusätzliche Tiefe und Authentizität.Produktion: Rectangle Productions, Wild Bunch International, Les Cinémas de la Zone, Artémis Productions, SRAB Films, Les Films Velvet, Kallouche Cinéma, KNM
Personen
Schauspieler: Rolle | Er Sie Stéphane Kiki Claire |
Regie: | Gaspar Noé |
Drehbuch: | Gaspar Noé |
Kamera: | Benoît Debie |
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