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Johanna Langefeld, Oberaufseherin der Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und
Auschwitz, floh mit Hilfe ihrer früheren polnischen Gefangenen 1946 in Krakau aus dem Gefängnis, wo sie für ihren Prozess gegen Nazi-Verbrecher gefangen gehalten war. Wer war Johanna Langefeld?
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Der Film erforscht die Hintergründe der Geschichte von Johanna Langefeld, der Oberaufseherin der größten Konzentrationslager für Frauen in Auschwitz und Ravensbrück. Sie entzog sich in Krakau ihrem Prozess und flüchtete am 23. Dezember 1946 mit Hilfe ihrer ehemaligen Gefangenen aus dem Gefängnis Montelupich/Krakau und hielt sich 11 Jahre lang in Polen versteckt. Ein rätselhafter und irritierender Vorgang. Dieses Geschehen wurde bisher geheim gehalten, um sowohl die ehemalige SS-Oberaufseherin wie auch ihre ehemaligen polnischen Gefangenen vor strafrechtlicher Verfolgung zu schützen. Die Filmautoren sprachen mit polnischen Überlebenden aus dem KZ Ravensbrück, unter den mörderischen
Bedingungen von Folter und Tod erschien vielen von ihnen Johanna Langefeld als ein noch menschlicher Charakter. Zeugenaussagen in früheren Prozessen bestätigen, dass Johanna Langefeld keine Sadistin war. Andere Dokumente bezeugen jedoch: Sie war eine überzeugte Nationalsozialistin und Anti-Semitin. Sie ordnete harte Strafen an und führte die Selektionen in die Gaskammern von Ravensbrück und Auschwitz durch. Auf der Grundlage von
Archivmaterial und Aussagen von Zeitzeugen nähern sich die beiden Filmautoren aus Polen und Deutschland einer hochrangigen Nazi-Täterin, die gleichzeitig das Leben einzelner Gefangenen gerettet hat. Sie wollen mit ihrer Dokumentation dieser einzigartigen Episode der Nachkriegszeit den Blick auf die deutsch-polnische Geschichte aus beiden Perspektiven erweitern.
Hinweis
Personen
von: | Gerburg Rohde-Dahl, Wladek Jurkow |
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