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Menschen in Deutschland und Frankreich verlieren immer mehr den Glauben. In beiden Ländern sind nur noch knapp über 40
Prozent der Einwohner religiös. Weltweit betrachtet sind die Ungläubigen jedoch die Ausnahme: Mehr als 70 Prozent der Menschheit glaubt noch an einen oder mehrere Götter. Warum? Wozu braucht man sie, die Götter?Um zu verstehen, warum Menschen heute glauben, muss man zunächst verstehen, warum die Vorfahren zum Glauben gefunden haben.
Der Religionssoziologe Detlef Pollack hält Religion für eine wichtige Triebfeder der zwischenmenschlichen Kooperationsbereitschaft. Und da Religionen und Götter ein weltweites Phänomen sind, stellt sich auch die Frage: Sind die Menschen von Natur aus darauf programmiert, an höhere Wesen zu glauben?Psychologen und Biologen haben Erstaunliches herausgefunden: Auch Kinder, die nicht religiös erzogen wurden, sind oft bereit, die Existenz übernatürlicher Mächte zu akzeptieren. Der Persönlichkeitspsychologe Christian Kandler wies anhand von Zwillingsstudien nach, dass der individuelle Grad der Religiosität sogar ein vererbbares Persönlichkeitsmerkmal ist.Doch ob religiös veranlagt oder nicht: Religion hat seit jeher auch die Funktion eines sozialen Regelwerks. Wie also beeinflusst die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft das Denken und Handeln? Wann wirkt Religion als Kitt und wann als Keil für das Miteinander? Die Religionswissenschaftlerin Edith Franke und die Religionsanthropologin Anne-Laure Zwilling erklären, wie Religion als identitätsstiftender Kult, aber auch als harte
Abgrenzung funktioniert. Und was das mit dem Erstarken atheistischer Bewegungen zu tun hat.
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