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Planet Weltweit: Am Fuße des Altai-Gebirges, zwischen Russland, China und der Mongolei, leben die Maral-
Hirsche, deren majestätisches
Geweih in der fernöstlichen Medizin ein beliebtes Heilmittel ist. Sibirische Wildhüter treiben die Tiere deshalb in den Sommermonaten zusammen, um ihnen ihren Kopfschmuck abzusägen, was bei aller Erfahrung nicht immer gelingt.Am Fuße des Altai-Gebirges, zwischen Russland, China und der Mongolei, leben die Maral-Hirsche, deren majestätisches Geweih in der fernöstlichen Medizin ein beliebtes Heilmittel ist.
Sibirische Wildhüter treiben die Tiere deshalb in den Sommermonaten zusammen, um ihnen ihren Kopfschmuck abzusägen, was bei aller Erfahrung nicht immer gelingt. „Das letzte Mal haben wir ungefähr 500 Marale inspiziert. Davon hab ich 60 ausgewählt, die wir dann beschnitten haben“, sagt Sasha Tcherepanov, der gemeinsam mit seinen
Brüdern je Saison 2500 Hirsche unter die Lupe nehmen muss. Es ist Juni im Hirschrevier Sauzar, und den Wildhütern bleibt für die Geweihernte nicht mehr viel Zeit. Denn jetzt ist der Kopfschmuck der Marale zwar ausgewachsen, jedoch noch mit Basthaaren überzogen und durchblutet - ein Zustand, in dem die Geweihe am wertvollsten sind. Mehrere Hundert Dollar kostet ein Geweih. Für die Abnehmer, die hauptsächlich aus Südkorea anreisen, ist der Preis kein Problem. Schließlich finden russische Bastgeweihe in ihrem Heimatland einen reißenden Absatz: In hauchdünne Scheiben geschnitten, verwenden sie Ärzte und Krankhäuser häufig als Teebeimischung. Eine schmerzlindernde Wirkung versprechen sich Sasha und seine Brüder außerdem von dem Blutsud, der nach dem Kochen der Maral-Geweihe übrig bleibt. Seit kurzem bieten sie Hirschblut-Bäder auf ihrer Farm an, an denen vor allem Geschäftsmänner aus Russland großen Gefallen finden. Sie schwören auf die aphrodisierende Wirkung, die der Saft der Edelgeweihe in sich birgt. Nur noch wenige Wochen trennen die Wildhüter vom ersten Kälteeinbruch und ihrer Rückkehr ins Dorf. An manchen Wintertagen kann die Temperatur im sibirischen Dreiländereck auf bis zu minus 55 Grad sinken. Bis dahin müssen alle Geweihe geerntet sein. Die Tcherepanov-Brüder stehen unter Zeitdruck. Über 400 Marale haben sie zusammen gepfercht, als die Herde plötzlich ausbricht. Auf den Zäunen suchen die Männer Zuflucht, um den Hufen der Hirsche zu entkommen.
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