
Die Südwand des 7061 Meter hohen Nilgiri in Nepal. Nördlich des Gipfels beginnt das Tibetische Hochplateau.

Südtibet: Eines der zahlreichen Sandbecken entlang des Yarlung Tsangpo, dem Oberlauf des Brahmaputra. Er transportiert mehr Sediment als jeder andere Fluss unseres Planeten.

Wenn der Brahmaputra, "der Sohn Brahmas" gnädig ist, so sagen die Fischer, dann kommen sie im Morgengrauen mit reicher Beute nach Hause.

Die letzten Nomaden von Tibet, Nepal und Ladakh campieren im Sommer oft über 5000 Meter Höhe. Ihre Lebensgrundlage sind Ziegen und Yaks.

Eine heilige Stätte mit Yakschädeln zwischen dem Kailash und dem See Masarovar. Sowohl der Berg als auch der See wurden für den Ursprung des Brahmaputra gehalten.

Verlassene Chörten, tibetische Kultbauten in Ghemi im Tibetischen Hochland.

Der berühmte Assam-Tee wächst nicht zufällig an den Ufern des Brahmaputra. Das Land ist fruchtbar, und der Fluss bietet eine günstige Verbindung zur Küste.

Die internationale Filmcrew dreht am Rand des Tibetischen Plateaus, unter dem Dhaulagiri, einem der Achttausender-Gipfel des Himalaya.

Filmcrew im Kali-Gandaki-Canyon, der den Mittleren Himalaya durchschneidet und irgendwann das gesamte Brahmaputra-Flusssystem verändern wird.
(aus der ZDF-Reihe „Terra X“)
Der Brahmaputra ist ein gewaltiges
Flusssystem unserer Erde. Er entspringt zwischen den höchsten Gipfeln, donnert durch die tiefsten Schluchten und mündet im größten Küstendelta weltweit.
Vom Dach der Welt in 5200 Metern Höhe nimmt der Fluss seinen Weg bis zum Golf von Bengalen und mündet in den Indischen Ozean.
Gespeist von zahlreichen Gewässern, fließt er durch drei Länder: China, Indien und
Bangladesch.
Dabei ändert er mehrfach seinen Namen. Der Oberlauf des Brahmaputra, der Yarlung Tsangpo, fließt von seinem Ursprung 1700 Kilometer westwärts, entlang der chinesisch-nepalesischen Grenze. Dann zwingt ihn der 7782 Meter hohe Namjagbarwa in eine riesige Schleife, in die tiefste und längste Schlucht der Welt. Das große Schluchtensystem des Yarlung Tsangpo ist weit mächtiger als etwa der Grand Canyon. Nach der spektakulären Biegung wendet sich der Fluss ostwärts und heißt ab jetzt Brahmaputra. Der Fluss wird träge und verliert sich über lange Strecken in gewaltigen Schottermassen.
In Bangladesch angekommen, bekommt er erneut einen anderen Namen: Jamuna. Während des Sommermonsuns verschwindet das breite Flussbett unter gewaltigen Wasserfluten, die sich Richtung Küste in Bewegung setzen. Zusammen mit dem Ganges, Hugli, Padma und dem Meghna formt er schließlich das größte Delta der Erde.
Sein Weg führt den großen Fluss durch extreme Klimaräume, von der Kälte der Hochgebirge bis hin zu tropisch warmen Tiefländern. Ebenso vielfältig wie die verschiedenen Landschaftsräume, die der Brahmaputra durchfließt, ist die Tier- und Pflanzenwelt. Exotische und seltene Tiere wie Gorale, Rote Pandas, Nebelparder, Goldlanguren oder Weißbrauengibbons leben in den abgelegenen Wäldern. Die Auengebiete sind Lebensraum von Elefanten, Panzernashörnern, wilden Wasserbüffeln und einer Vielzahl verschiedener Vogelarten. Axishirsche durchstreifen die Mangrovenwälder an der Küste, stets auf der Flucht vor den selten gewordenen Königstigern.
Der Brahmaputra ist ein Gigant, noch immer geheimnisvoll, völlig oder weitgehend unbekannt. Erst seit 100 Jahren weiß man, dass sein Oberlauf in Tibet und sein Mittellauf in Indien ein und derselbe Fluss sind. Lange wurde seine Quelle am heiligen Berg Kailash vermutet. Erst seit 2011 ist der See unter dem Angsi-Gletscher als Ursprung des Flusses wissenschaftlich bestätigt. Den drei bekannten Naturfilmautoren Klaus Feichtenberger, Jeremy Hogarth und
Heinz Leger ist es als Ersten gelungen, seinen gesamten Lauf filmisch zu erfassen, und manche bis heute kaum zugängliche Abschnitte sieht man in der Dokumentation überhaupt zum ersten Mal.