Themenabend: Hat Bio noch Zukunft? - Report / Themenabend

100 Jahre Bio -- was als Kampf gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft begann, liegt heute im Trend. Doch die steigende Nachfrage nach Bioprodukten weckt Begehrlichkeiten. Supermarktketten sprangen auf den Öko-Zug auf und förderten mit ihrem Preisdruck fragwürdige Praktiken. Die Industrialisierung hat auch hier begonnen. Wie viel Bio steckt heute noch in Bio?

Die biodynamische Landwirtschaft feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Welche Entwicklung hat sie genommen? Die Dokumentation „Biokrise - Masse statt Klasse?“ zeigt zunächst die Schattenseiten des wachsenden Biosektors: Massentierhaltung, Billigproduktion im Ausland unter unwürdigen Arbeitsbedingungen, intransparente Bio-Siegel. Am Ende ist nicht nur das Vertrauen der Verbraucher erschüttert, auch Bioläden und Bio-Landwirte müssen wegen des Preisdrucks aufgeben. Doch wie fing alles an?Vor 100 Jahren begann der Widerstand gegen die Intensivierung der Landwirtschaft. Ein wichtiger Impuls kommt von der anthroposophischen Bewegung um Rudolf Steiner. Er fordert den Respekt vor den Kreisläufen der Natur. Dennoch fristet der ökologische Landbau in all seinen Ausprägungen lange Zeit ein Nischendasein. Erst durch die wachsende Umweltbewegung in den 1970er Jahren entstehen immer mehr Bio-Bauernhöfe, die die steigende Nachfrage bedienen können. Der Film „Die Bio-Revolution: Die Karriere der ökologischen Landwirtschaft“ zeigt die wechselvolle Geschichte des alternativen Landbaus.

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